Bericht vom 7. Musikalischen Salon der 

Deutsch-Russischen Kulturgesellschaft Baden-Baden

Im großen Saal des Palais Biron mussten bereits eine viertel Stunde vor Beginn zusätzliche Stühle aufgestellt werden. Wie in den Jahren zuvor, zog auch der siebte musikalische Salon der Deutsch-Russischen Kulturgesellschaft viele Musik- und Kunstinteressierte aus Baden-Baden und der Region an. Erst mit ein wenig Verspätung konnte daher der Vorsitzende der Gesellschaft, Dr. René Lohs, die Anwesenden herzlich begrüßen. Er nahm die Gelegenheit zum Anlass, dem Hauptsponsor des musikalischen Salons, dem russischen Unternehmer Sergeij Tarassov, herzlich für dessen langjährige Unterstützung zu danken und zeichnete ihn mit der Freundschaftsmedaille der Deutsch-Russischen Kulturgesellschaft aus, die die Gesellschaft alljährlich seit dem Jahr 2014 aus Anlass der zweihundertjährigen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Baden und Russland an Menschen verleiht, die sich um die deutsch-russischen Kulturbeziehungen verdient gemacht haben.

Der diesjährige Salon stand unter der Überschrift “Mir Iskusstwa” (Die Welt der Künste). So nannte sich ein Künstlerverband in Russland um 1900, gegründet von Sergej Djagilev und Alexander Benois, der über jeglichen Staatsgrenzen stand, vertreten durch Künstler, die man als „russische Westeuropäer“ und „westeuropäische Russen“ bezeichnen kann. Künstler, deren Familien aus den Ländern Westeuropas nach Russland emigriert waren, führten Musik und bildende Künste mit ihren dortigen Zeitgenossen um 1900 zu einer einzigartigen Blüte.

Zwischen den einzelnen musikalischen Darbietungen russischer Komposition wurden an diesem Abend Photographien von Gemälden russischer Künstler auf einer Leinwand präsentiert. Dabei entwickelte sich zwischen den Musikstücken und den Gemälden ein künstlerischer Spannungsbogen, der die ganze Vielfalt russischer Kunst unterstrich.

Das Konzept hatte die Pianistin und Musikwissenschaftlerin Dr. Anna Zassimova aus Karlsruhe entwickelt. Sie war es auch, die die hinter den Musikstücken und den Gemälden  stehenden jeweiligen Künstlerbiographien beleuchtete und so den Dialog zwischen unterschiedlichen Kunstformen herstellte.

Nach gut neunzig Minuten künstlerischen Genusses dankte ein begeistertes Publikum den Künstlern des Abends, u.a. dem hervorragenden Violinist Daniel Austrich, mit lang anhaltendem Applaus.