Während einer einwöchigen Begegnungsreise nach St. Petersburg haben Mitglieder der Deutsch-Russischen Kulturgesellschaft Baden-Baden die Freundschaft zwischen Deutschland und Russland intensiviert. Außerdem wurden weitere Projekte realisiert, wie eine Hochschulkooperation zwischen der St. Petersburger ITMO-Universität und dem EC Europa Campus in Karlsruhe. St. Petersburg gilt als kulturelle Hauptstadt Russlands und ist die Stadt, in der seit über 200 Jahren die Beziehungen zwischen russischen Dynastien und deutschen Fürstenhäusern gepflegt werden. Diese engen verwandtschaftlichen Verbindungen beider Länder spiegeln sich in den prunkvollen Palästen, Museen und Kathedralen wider, die die zehnköpfige Reisegruppe besichtigte.
Erstaunt waren die Mitglieder der Deutsch-Russischen Kulturgesellschaft Baden-Baden besonders darüber, dass viele Russen, zum Beispiel Verkäufer in den Geschäften am berühmten Newskij-Prospekt, Deutsch sprechen konnten. Auch ein Taxifahrer sagte auf Deutsch zu den Gästen: „Schön, dass Sie aus Deutschland hierher nach Russland gekommen sind.“ Selbstverständlich vertieften die deutschen Besucher auch ihre Russischkenntnisse oder lernten wichtige Sätze und Begrüßungsformeln. Die stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Russischen Kulturgesellschaft Valentina Juschina sorgte stets dafür, dass die Verständigung mit den St. Petersburgern reibungslos funktionierte.
An vielen Stellen der Stadt wurden den deutschen Besuchern immer wieder die kulturellen Verbindungen zwischen beiden Ländern vor Augen geführt, beispielsweise auf der stattlichen Anitschkow-Brücke mit den vier Pferdebändiger-Skulpturen des Bildhauers Baron Clodt von Jürgensburg, der aus einer deutsch-baltischen Adelsfamilie stammt. Zar Nikolaus I. hatte die Skulpturen 1839 in Auftrag gegeben und seinem Schwager, Friedrich Wilhelm IV. von Preußen, Abgüsse der Kunstwerke geschenkt.
Neben weiteren Sehenswürdigkeiten, wie dem Bernsteinzimmer im Katharinenpalast, der Residenz Pawlowsk, der Peter- und Paul-Festung, der Eremitage und dem Schlosspark Peterhof besichtigte die Reisegruppe auch das Wohnhaus des russischen Dichters Alexander Puschkin. Auch hier zeigt sich die Verbindung zu Deutschland, denn in Weimar wurde 1949 ein Puschkin-Denkmal errichtet, da Puschkin seinen Zeitgenossen Goethe verehrte. Bei einer Schiffsfahrt auf der Newa und durch den Fontanka-Kanal haben sich die deutschen Gäste nochmals überzeugen lassen, dass man St. Petersburg nicht umsonst auch das „Venedig des Nordens“ nennt.